Was hat sich seit dem grossen Frauen*streiktag 2019 getan?

Positiv war sicher im Herbst 2019 der hohe Anteil an jungen und weiblichen Politiker:innen, welche neu ins Parlamentswahl gewählt worden sind. Auch die darauf folgende Aufmerksamkeit in den Medien hat den Fokus auf die reale Ungleichstellung gelenkt. Die Erwartung, dass dabei eine politische Wende zu mehr Lohngerechtigkeit und klimatische Nachhaltigkeit et cetera Einzug halten könnte, hat sich jedoch als falsch erwiesen. Die Machtverhältnisse in Bern sind trotz einiger Prozentpunkte mehr Frauenanteil männlich-bürgerlich dominiert und die Politik hat sich nicht wirklich verändert. Ein Beispiel ist hier die Ablehnung des Klimagesetzes (CO2) und die derzeitige Absicht von Parlament und Bundesrat, das Frauenrentenalter zu erhöhen. Dies obschon auch 2022 weiterhin ein sogenannt ‚unerklärbarer‘ Unterschied zwischen den Einkommen von Frauen und Männern in 17 Prozent nachgewiesen ist und sehr viel mehr Frauen als Männer unbezahlte! Care-Arbeit leisten. Auch die Integrität des weiblichen Körpers ist weiterhin bedroht, männliche Gewalt gegenüber Frauen bleibt statistisch gemessen konstant, denn innerhalb von zwei Wochen geschieht in der Schweiz mindestens ein Femizid.